Leuchtende Geschichte – gelebte Begegnungen

Grammatik, Gefühle, Gespräche. Motivation, Mut, Mit-an-Bord-sein. Und mittendrin: „Das geheimnisvolle Leuchten“.

In letzter Zeit durfte ich miterleben, wie Das geheimnisvolle Leuchten an drei sehr verschiedenen Orten seine Wirkung entfalten konnte: in einem Schulzimmer, in einem Workshop mit jungen Erwachsenen im Bereich Telekommunikation, und als kreatives Werkzeug in der Ausbildung zu Sozialpädagogen. Jede Begegnung war einzigartig. Was bleibt, ist ein Gefühl von Dankbarkeit – und ein Staunen darüber, wie vielseitig Geschichten wirken können, wenn man sie lässt.

Ein Leuchten in der Primarschule Huttwil

„Darf ich Bilder und Textauszüge von Das geheimnisvolle Leuchten für ein Arbeitsheft brauchen?“ Diese Anfrage des engagierten Lehrers, Emanuel Hausammann, der Primarschule Huttwil war der Beginn eines kleinen Wunders. Seine Idee: Grammatik mit Emotionen verweben. Wortarten lebendig machen. Ich sagte sofort zu. Entstanden ist ein wunderbares Projektheft, in dem nicht nur Sprache, sondern auch das Fühlen Raum bekam.
Ein Kind sagte: „Angst fühlt sich manchmal wie ein Band um den Hals an.“ Diese Offenheit ermöglichte dem Lehrer, gezielt zu begleiten. Solche Momente sind kostbar. Dass meine Geschichte einen Platz in diesem Klassenzimmer gefunden hat, erfüllt mich mit grosser Dankbarkeit. Was gibt es Schöneres, als wenn ein Herzensprojekt in anderen Menschen neue Ideen weckt?

Ein Leuchten für junge Erwachsene – Sunrise Young Talents in Leysin

Auch bei den „Sunrise Young Talents“ in Leysin durfte Das geheimnisvolle Leuchten Teil einer besonderen Begegnung sein. 130 Jugendliche, 16 bis 21 Jahre alt. Viele hatten seit Jahren keine Geschichte mehr vorgelesen bekommen. Es war ein Wagnis – und wurde zu einem Geschenk.

Die Reaktionen waren eindrücklich:

„Ich hüpfte während der Lesung ständig zwischen der Geschichte und meinem eigenen Leben hin und her.“

„Die Geschichte fühlte sich so lebendig an mit den verschiedenen Stimmen, die Sie machten.“

„Danke, dass Sie über Emotionen gesprochen haben.“

Diese Rückmeldungen gingen mir unter die Haut. Sie zeigen, wie eine Geschichte Altersgrenzen überwindet – vielleicht gerade dann, wenn Erinnerungen an die Kindheit noch greifbar sind.

Auch die Bilder von Alison Stephen fanden grossen Anklang. Ein junger Mann sagte:

„Das Bild vom Schmetterling drückt viel Freude und Leichtigkeit aus. Ich fühle das.“

Der Workshop „Emotional Fit?!“ wurde zum Raum für tiefe Gespräche – über Mut, Unsicherheit und den Wert der eigenen Geschichte.

Gemeinsam mit Simon Hausammann und Dragica Vrhovac wurde daraus ein kraftvoller Moment des Austauschs – ich danke euch von Herzen!


Ein Leuchten als Experiment – HFS Zizers1

An der HFS Zizers forderte das Tagesmotto „Consider everything an experiment“ (Corita Kent) zum Loslassen von Gewissheiten auf. Gemeinsam mit Studierenden tauchte ich in kreative Prozesse ein. „Jeden Schritt als Teil eines großen Experiments zu sehen, ist kraftvoll. Denn beim Experimentieren gibt es kein Scheitern. Jedes Experiment bringt neues Lernen und neue Einsichten – und damit die Möglichkeit, zu wachsen und sich weiterzuentwickeln.“ – frei übersetzt aus: The Courage Gap, Dr Margie Warrell, 2025. In einer Welt, die sich ständig verändert, hilft uns diese experimentelle Denkweise, voranzukommen.

Die Lesung von Das geheimnisvolle Leuchten war mein persönliches Experiment an diesem Tag. Ich wollte wissen, welchen Nutzen die Studierenden in der Geschichte für ihre sozialpädagogische Arbeit sehen. Inspirierende Antworten folgten: als Einstieg in biografische Arbeit, als andere Art von Befindlichkeitsrunde, als Türöffner für schwierige Themen.

Zum Schluss wählten die Teilnehmenden ein Bild aus dem Buch und verbanden es mit ihrem Tag:

„Das Bild ist ein Symbol für heute. Ich habe viele Ideen und sehe all die Möglichkeiten, gleichzeitig ist vieles noch unklar und unbekannt. Es kommt mir gross vor. Wie das Wildschwein.“

„Freude und Unbehagen sind im Bild nebeneinander. Bei mir wechselten sich diese Gefühle ebenfalls ab, gemischt mit Ungeduld“

„Das Bild drückt Geborgenheit aus. So fühle ich mich.“

ErMUTigung pur.

Was bleibt?

Jede dieser Begegnungen war ein Erlebnis. Nicht alles war planbar. Nicht alles vorhersehbar. Doch genau darin liegt eine Kraft: Wenn wir uns trauen, mit offenem Herzen zu erzählen – und zuzuhören.

Wo in deinem Alltag darf etwas Neues entstehen, auch wenn das Ziel noch nicht klar ist?
Wie gehst du mit Momenten um, in denen Freude und Unsicherheit nebeneinanderstehen?

Und – wo tankst du auf?

Ich freue mich, wenn du deine Gedanken dazu mit mir teilst – als Nachricht, Kommentar oder Gespräch. Denn: Geschichten entfalten ihre Kraft nicht nur beim Lesen, sondern vor allem im Miteinander.

  1. Höhere Fachschule für Sozialpädagogik ↩︎
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